Inhalt:

Der Film beginnt in einer fiktiven Stadt irgendwo in Europa. Die behandelten Ereignisse und Personen sind fiktive Karikaturen, die sich an der realen Welt orientieren.

An einer Kreuzug treffen sich zwei Freunde bei einem Wegweiser, welcher nach links Richtung Moskau und nach rechts Richtung Oxford zeigt. Es sind dies Herr Mississippi und Herr Saint-Claude, die beschliessen, die Ordnung auf der Welt wieder in Ordnung zu bringen - jeder auf seine persönliche Art. Herr Mississippi orientiert sich an dem Gesetz Moses, Herr Saint-Claude will durch eine Weltrevolution eine Änderung herbeiführen. Sie teilen das gemeinsam verdiente Geld untereinander auf und schwören sich, sich nie wiederzusehen. Doch die Welt sollte sich als Dorf entpuppen, der Schwur kann schliesslich nicht gehalten werden. 

Graf Bodo von Uebelohe hatte sich zuvor nach Tampang auf Borneo abgesetzt, wo er ein Urwaldspital übernahm. Als Herr Mississippi später Anastasia in ihrem Heim aufsuchte, geschah dies nicht, um sie zu verhaften, sondern er macht ihr einen Heiratsantrag. Dies soll ihre gemeinsame Strafe für die verübten Missetaten sein, die Ehe als Strafvollzug angesehen werden. Die Ehe wird vom Landesbischof geschlossen, unter den Hochzeitsgästen weilte auch Justizminister Sir Thomas Jones.

Als Herr Saint-Claude - der früher unter seinem richtigen Namen Louis Bouchet mit seinem Komplizen Paule Kellermann (dem heutigen Herr Mississippi) eine Wirtin ermordeten und ihren Besitz stahlen - illegal über die Grenze kommt, trefen sich die beiden wieder und brechen so ihren Schwur. Herr Saint-Claude erhielt den Auftrag, die kommunistische Partei des Landes neu zu organisieren und er versucht, Herr Mississippi als Kopf der Partei zu gewinnen. Doch dieser lehnt ab, da er sich nur dem Gesetz Moses verschrieben hatte. 
Doch Herr Saint-Claude kam hinter die Affäre von Anastasia mit dem Justizminister Sir Thomas Jones und erpresste sie mit seinem Wissen. Die gewonnenen Erkenntnisse versucht er für einen Sturz von Mississippi zu nutzen und er informiert die politische Opposition, die Gewerkschaft und die Presse, um Mississippis unrühmliche Mordtat an seiner Frau ans Licht zu bringen. Gleichzeitig mobilisiert er seine bewaffnete Equipe bestehend aus den Herren Santamaria. van Bosch und McCoy.

Doch mit dieser Aktion rollt er auch dem Justizminister Sir Thomas Jones den roten Teppich aus, da dieser die Gelegenheit dafür nützen will, einen Generalstreik und eine Revolution in Gange zu setzen mit dem Ziel, selber Ministerpräsident zu werden.

Dafür wird dem Wunsch Graf Bodos nachgegeben, dass dieser Anastasia heiraten darf. Auf den Strassen marschiert die Revolution weiter und das Schicksal will es, dass sowohl Graf Bodo als auch Herr Mississippi der wütenden Volksmenge voranmarschieren muss, um ihre Identität nicht zu verraten. Das ihnen folgende Volk ruft lauthals: Mississippi an den Galgen!

Herr Saint-Claude meldet sich beim Ministerpräsidenten und bittet ihn um einen gefälschen Pass, damit er sich nach Portugal absetzen kann und gleichzeitig um Anastasia. Diese erwartet ihn zusammen mit Revolutions-Experten und die Falle schnappt zu. Ein Schuss beendet das Leben von Saint-Claude und Anastasia geht einen neuen Lebensbund mit dem Ministerpräsidenten Sir Thomas Jones ein.

Nachwort:

Obwohl der Film auf einen namhaften Autoren und einen versierten Regisseur zählen konnte und die Besetzung bis hin zu den kleinen Rollen mit populären Schauspielern besetzt wurde, konnte der Film das Publikum und die Kritik nicht überzeugen und konnte an den Kinokassen nicht den erhofften Umsatz einspielen.

Bemängelt wurde die unzureichende Umsetzung der Pointen, die im Film zu wenig herausgearbeitet wurden. Auch die der Verfilmung geschuldete Vereinfachnung des komplexen Bühnenstückes wurde nachgetrauert. Der Biss von der Bühne über das Filmdrehbuch bis zu den Dreharbeiten ging verloren.

Es erstaunt grundsätzlich, dass der Bühnenstoff "Die Ehe des Herrn Mississippi" überhaupt als Filmvorlage verwendet wurde, da schon das Bühnenstück manch routinierten Theaterbesucher etwas ratlos zurückliess. So war es denn eine Sackgasse, in die der Produzent Lazar Wechsel geriet, die ihn zu dieser Verfilmung veranlasste.

Nach Lazars erster erfolgreichen Zusammenarbeit mit Friedrich Dürrenmatt für "Es geschah am hellichten Tag" wollte er unbedingt einen weiteren Film mit Dürrenmatt realisieren. Er beauftragte diesen, ein neues Drehbuch zu verfassen und verpflichtete bereits im Vorfeld den namhaften Regisseur Kurt Hoffmann und die deutschen Filmstars Hasse, Koczian, Held, Regnier und Felmy.
Dürrenmatt plante, das Drehbuch mit dem Titel "Justiz" zu schreiben, doch während er daran schrieb, wurde die Novelle immer länger und war am Ende für eine Verfilmung nicht mehr geeignet. Er unterbrach seine Arbeit an diesem Werk, was Lazar Wechsler in die unangenehme Situation brachte, die bereits verpflichteten Filmkünstler auch bezahlten zu müssen, selbst wenn die Dreharbeiten nicht termingerecht beginnen sollten.

Schliesslich schlug Dürrenmatt vor - der offenbar die Lust an "Justiz" verloren hatte - sein Bühnenstück "Die Ehe des Herrn Mississippi" zu drehen und die Beteiligten gingen darauf ein. Eine radikale Umarbeitung des Stücks war von Nöten, um die Geschichte den filmischen Anforderungen gerecht zu machen. 

Die Dreharbeiten fanden von Januar bis März 1961 statt, gedreht wurde in Zürich und Berlin-Spandau. Als der Kinofilm ab Juni gezeigt wurde, konnte er nicht wie erhofft reüssieren.

Drehbuch vom Januar 1961

Dialogliste vom April 1961

Lizenzvertrag mit Zypern und Griechenland

Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann für die Zurverfügungstellung des Archivs.
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