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Der Sittlichkeitsverbrecher
1963

 . 


Inhalt (Text Praesens vom 18.03.1963 und Thomas Städeli):   


In der geordneten, vom Kriege verschonten Schweiz, wurden in den letzten 20 Jahren über hunderttausend Fälle von sexuellen Vergehen an Kindern geschätzt.


Freddy Karsten

Olivia Oettli


Peter Markus und Olivia Oettli

Die Film-Erzählung beginnt mit der Entführung und dem Missbrauch eines fünfjährigen Mädchens in der Altstadt Zürichs. Die Geschichte wird durch einen Kommentar erläutert. Als die Mutter kurz einkaufen muss, ihre Tochter aber sich nicht vom Schaufenster einer Tierhandlung trennen kann, lässt sie das Kind kurz vor dem Schaufenster stehen und gibt ihr zu verstehen, dass sie hier warten soll. Doch das Kind geht in die Zoohandlung rein, wo der Besitzer sie mit jungen Hunden spielen lässt.


Die Polizei im Einsatz auf zwei Rädern...


...und auf vier Rädern.


Der Tatort wird nach Spuren abgesucht


Als er jedoch etwas im Lager holt, betritt ein Mann das Geschäft und lockt das Mädchen weg. Als die Mutter zurückkehrt, ist das Kind verschwunden. Durch die sofortige Anzeige der Mutter des Kindes gelingt es der Polizei, den Täter zu stellen.

Die Ermittler vernehmen eine Zeugin - Julia Vonderlin, ganz rechts Peter Arens



Peter Arens mit zwei Forensikern


Peter Arens mit zwei Forensikern


In den darauffolgenden Szenen wird aus Sicht der Polizei gezeigt, mit welchen wissenschaftlichen und technischen Möglichkeiten ein Täter überführt werden kann und soll damit unterstreichen, dass durch die sofortige Anzeige ein Sexualverbrecher gestellt werden kann. Desweiteren wird auch aufgezeigt, wie man subtil das Opfer befragt, Zeugen einvernimmt, ein Phantombild erstellt, eine Wohnung durchsucht, Spuren sichert aber auch nach der Verhaftung die psychologische Untersuchung des Täters, die Abläufe im Gefängnis sowie in letzter Konsequenz die Möglichkeit einer Kastration eines Triebtäters, sofern dessen Zustimmung vorliegt.

Der Fingerabdruck ist vor der Zeit der DNA ein wichtiges Identifikationsmittel



Peter Arens

Freddy Karsten

Der Kommentator erklärt fortlaufend, was gerade bei den Untersuchungen passiert und erklärt dies so, dass auch der Laie den Erklärungen folgen kann. 
Das Ganze erinnert ein wenig an eine Episode der heute populären Serie "CSI", aber natürlich auf dem Standard der damaligen Zeit.

Die Polizei hat das Kind (Olivia Oettli) gefunden

Die Zeugin ist bei der Erstellung eines Phantombildes behilflich mit Julia Vonderlin



Peter Markus


Peter Markus

Peter Markus

Peter Arens verhört Peter Markus


Olivia Oettli und Petra Schmidt

Peter Markus bei der Untersuchung

Peter Markus und Ernst Bolliger auf dem Weg in seine Gefängniszelle - Drehort Strafanstalt Regensdorf




Danach folgen drei sogenannte "Normal"-Fälle:


Der Fall "Claudia"



Franz Matter

Fred Tanner

Ellen Widmann

Der Bauernbursche Fritz Stamm, der Furcht vor Frauen hat und von seiner Mutter beherrscht wird, vergeht sich an dem sechsjährigen Kind Aenneli Hofer aus dem benachbarten Dorfe. Dieses Verbrechen spricht sich bei der Bevölkerung herum, doch niemand hat den Mut, den Burschen anzuzeigen. Selbst die Eltern von Aenneli getrauen sich nicht, sich an die Polizei zu wenden.



Eva Müller

Eva Müller

Gaby Kaufmann, Franz Matter und unbekannt

Die Krise bricht aus, als die nichtsahnende Mutter auf ein Insert hin ein Ferienkind namens Claudia bei sich aufnimmt. Der Bauernsohn, enthemmt durch sein erstes Verbrechen, versucht nun, sich an das Ferienkind heranzumachen. Gelingt es ihm, auch dieses Kind in seine Gewalt zu bekommen, oder ist das Verantwortungsgefühl der Bevölkerung stark genug, dass sie im letzten Moment sich schützend vor das Kind stellt?



Eva Gaugler und Eva Müller

Eva Gaugler, Eva Müller, Hans Gaugler und Fred Tanner

Eva Gaugler und Eva Müller

Es ist die Magd auf dem Bauernhof, die Frau Stamm über das Vergehen ihres Sohnes an Aenneli Hofer informiert und äussert ihre Sorge über das Ferienkind Claudia. Zuerst zweifelt Frau Stamm an der Richtigkeit der Vorwürfe, doch als sie ihren Sohn dabei überrascht, wie er sich gerade in das Zimmer von Claudia schleicht, erkennt sie die Situation. Um die ganze Angelegenheit zu entschärfen, ruft Frau Stamm die Mutter von Claudia an, dass diese sie wieder abholen möge.

Fred Tanner nimmt die Ermittlung auf

Gaby Kaufmann und Franz Matter

Franz Matter und Ellen Widmann


Doch in der Zwischenzeit hat Fritz Stamm Claudia in seinen Jeep verfrachtet und fährt mit ihr davon.
Als die Eltern von Aenneli davon hören entscheiden sie sich endlich, Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Diese gibt eine Fahndung heraus.

Franz Matter und Alex Freihart


Valerie Steinmann


Valerie Steinmann und Alex Freihart


Fritz Stamm steuert indes eine Kirmes an, wo er mit Claudia verschiedene Attraktionen besucht. Gleichzeitig macht sich Polizist Kuhn auf seinem Motorrad selbst auf die Suche nach Fritz Stamm. Als dieser den Polizisten auf der Kirmes heranfahren sieht, nimmt er Reissaus, doch Claudia, die noch nicht ahnt, dass sie sich in Gefahr befindet, folgt ihm und steigt ebenfalls in den Jeep. Nach einer Verfolungsjagd ergibt sich Fritz Stamm, das Schlimmste wurde gerade noch verhindert.



Alex Freihart


Gaby Kaufmann und Franz Matter

Franz Matter


Frau Stamm sitzt mit der Mutter von Claudia in ihrer Stube, wo sie ihr den Grund beichtet, warum sie Claudia wieder wegschicken will. Die Mutter nimmt später erleichtert ihre Tochter in die Arme.

Fred Tanner

Gaby Kaufmann und Franz Matter

Fred Tanner, Franz Matter und Gaby Kaufmann


Franz Matter, Fred Tanner und Ellen Widmann

Unbekannt und Ellen Widmann

Unbekannt und Ellen Widmann




Der Fall "Stefan"

Beat Mayer

Kurt Heintel


Mathias Wieman


Nicht nur Mädchen sondern auch Knaben sind immer wieder Opfer von sexuellen Übergriffen. Unser Fall beschäftigt sich mit einem typischen Beispiel. Ein angesehener Mann wird in erster Instanz freigesprochen, weil er jede Schuld leugnet und Zeugen des Verbrechens nicht vorhanden sind. Der angeblich missbrauchte Junge ist nun als Lügner gebrandmarkt und seelisch auf das schwerste belastet. Der Staatsanwalt zieht den Fall jedoch an das höchste Gericht des Kantons, obwohl er Bedenken hat, den Täter überführen zu können, da dieser natürlich weiterhin alles geschickt leugnet. Sollte er erneut freigesprochen werden, wäre dies für den Knaben Stefan eine Katastrophe und er wäre ür sein Leben mit dem Makel eines unaufrichtigen Denunzianten gebrandmarkt. Entsprechend bedeutend ist dieses zweite Gerichtsverfahren.


Walter Kiesler


Wolfgang Reichmann

Edwin Mächler


Der Beklagte ist Herr Singer, der Abteilungschef für Entwürfe einer weltbekannten Stickerei ist. Stefans Vater arbeitet als Hausmeister in dieser Stickerei. Die Gerichtsszene beginnt mit der Vernehmung von Zeugen, die dem Angeklagten einen guten Leumund ausstellen, darunter der Anwalt Dr. Felder. Im Verhör kann sich Herr Singer geschickt aus allen Vorwürfen herauswinden. Auch die Aussage des Vaters von Stefan führt nicht zum Ziel. Schliesslich wird die Verhandlung vertagt. Der Staatsanwalt hatte während der Verhandlung bemerkt, dass der bekannte Stricher Otto Senn sich zu den Zuschauern gesellte. Daher beauftragt er den Detektiv Mettler, Senn zu beschattet. Als Herr Singer den Gerichtssaal verlassen will, trifft er ebenfalls auf Otto Senn, den er von früher kennt. Aus dem Unterton von Otto Senn erkennt Herr Singer, dass dieser ihn wegen ihrer früheren sexuellen Kontakte erpressen will. Dieser verlangt für sein Schweigen 1'000 Franken.

Megge Lehmann

Megge Lehmann

Wolfgang Reichmann, Kurt Heintel und Megge Lehmann

Bei ihrem Gespräch werden sie von Mettler beobachtet und dieser folgt Senn, als er bei der Bank einen Scheck einlösen will und ihn somit auf frischer Tat ertappt.

Währenddessen streiten sich die Eltern von Stefan zu Hause. Sie macht ihrem Mann den Vorwurf, dass er seinen Sohn nochmals vor Gericht zerren lässt und sie zweifelt, dass irgend jemand seine Aussage glaubt gegen den geachteten Abteilungsleiter. Auch seine Stelle wird durch dieses Verfahren aufs Spiel gesetzt. 

Margrit Winter

Margrit Winter und Megge Lehmann

Margrit Winter und Beat Mayer

Als das Verfahren wieder fortgesetzt wird, sitzt Stefan im Zeugenstand. Doch er kann nicht wirklich weiterführende Beweise liefern. Doch dann spielt der Staatsanwalt seine Karte mit dem Ermittler Mettler aus. Er ruft ihn in den Zeugenstand und dieser sagt aus, dass er Otto Senn dabei ertappt hat, wie er einen Scheck einlösen wollte, der von Herr Singer ausgestellt wurde. Plötzlich stürzt Stefan nochmals in den Gerichtssaal, weil ihm ein wichtiges Detail eingefallen ist und er erzählt dem Gericht von einem Muttermahl an Herrn Singers Körper.


Peter Ehrlich und Edwin Mächler


Peter Ehrlich und Edwin Mächler


Walter Kiesler

Als danach auch Otto Senn zur Vernehmung aufgerufen wird, zieht sich die Schlinge von Herrn Singer langsam zu. Obwohl er zugunsten von Herr Singer aussagt, prescht dieser vor und erzählt dem Gericht, dass er von Otto Senn erpresst worden sei, da dieser behaupten wolle, er sei von ihm früher ebenfalls missbraucht worden, obwohl dies nicht stimme.
Otto Senn sieht sich in die Enge getrieben und packt nun seinerzeit aus und erzählt über die vergangenen sexuellen Handlungen. Schliesslich gesteht Herr Singer.

Walter Kiesler, Kurt Heintel, Wolfgang Reichmann und Mathias Wieman

Walter Kiesler

Mathias Wieman und Kurt Heintel




Beat Mayer und Walter Kiesler

Kurt Heintel, Wolfgang Reichmann und Edwin Mächler

Beat Mayer und Megge Lehmann




Das Mädchen "Karin"


Andrea Teuwen

Eva Kotthaus

Maximilian Wolters


Die Vergehen an Kindern kommen auch in der Familie vor – sei es von Vätern, Stiefvätern, Paten – und sie kommen am seltensten zur Anzeige. Dabei sind gerade diese Delikte die häufigsten.

Die noch nicht 14 Jahre alte Karin wird von ihrer Mutter und ihrem Stiefvater betreut. Beide Eltern lieben das Kind, beide sind berufstätig, um dem Mädchen später den Lebensweg durch das Sparen eines kleinen Vermögens zu erleichtern.

Andrea Teuwen und evtl. Heinz Bühlmann

Maximilian Wolters

Andrea Teuwen und Maximilian Wolters

Die Zuneigung eines Stiefvaters ist manchmal unbewusst nahe einer erotischen Liebe. Bei Menschen, die emotionell leicht erregbar sind, braucht es oft nur einen kleinen Anstoss, der es zur Verführung der eigenen Stieftochter kommen lässt. Die Folgen eines solchen Vergehens sind für ein Mädchen für sein ganzes Leben entscheidend.

Maximilian Wolters, Andrea Teuwen und Eva Kotthaus

Maximilian Wolters und Andrea Teuwen



Andrea Teuwen

Der Film zeigt eine intakte Familie. Karin hat einen Freund namens Peter und sie scheint einer glücklichen Teenager-Zeit entgegenzugehen. Als die Mutter eines abends länger arbeiten muss, kümmert sich der Stiefvater um die Tochter und korrigiert ihre Hausaufgaben. Als Karin später ein Bad nimmt und ihr dabei Seife in die Augen kommt, ruft sie nach einem Handtuch. Er bringt ihr eines, doch bei ihrem Anblick in der Badewanne, scheint bei ihm ein Hebel umgelegt worden zu sein.
Als das Telefon läutet und er mit seiner Frau spricht und diese ihn informiert, dass sie später nach Hause kommen wird, nimmt das Drama seinen Verlauf. Er vergeht sich an seiner Stieftochter.


Maximilian Wolters und Andrea Teuwen


Maximilian Wolters und Andrea Teuwen

Maximilian Wolters und Andrea Teuwen

Als Karin vier Monate später in der Schule einen Schwächeanfall hat und zum Arzt geschickt wird, stellt sich heraus, dass Karin schwanger ist. Sie erzählt niemanden, wer sie geschwängert hat und ihre Mutter macht ihr Vorwürfe, dass sie ihre Zukunft so leichtsinnig aufs Spiel setzt. Die Mutter beharrt darauf, dass sie sagt, wer dafür verantwortlich ist, doch ihr Stiefvater macht ihr geschickt bewusst, was dies für den Betroffenen bedeuten würde, um sie von einer Aussage abzuhalten. Denn sie will nicht, dass ihr Stiefvater ins Gefängnis muss.


Andrea Teuwen und Angelika Arndts


Andrea Teuwen und Eva Kotthaus


Andrea Teuwen und Maximilian Wolters

Doch die Situation spitzt sich zu, als die Mutter Karins Freund Peter bei der Polizei anzeigt. Der Stiefvater versucht daraufhin, Karin zu überzeugen, dass sie die Aussage ihrer Mutter unterstützt und ebenfalls Peter beschuldigt, da dieser aufgrund seines jungen Alters mit keiner grossen Strafe rechnen muss. Doch in dem Moment taucht die Mutter auf und belauscht das Gespräch zwischen den beiden. Sie bleibt erstarrt und ungläubig stehen, während die beiden anderen nichts von ihrer Anwesenheit mitkriegen.


Eva Kotthaus, Andrea Teuwen und Maximilian Wolters


Eva Kotthaus und Maximilian Wolters

Maximilian Wolters

Als Karin sich weigert, Peter nicht zu belasten und ihrer Mutter alles zu erzählen, versucht er Karin zu erwürgen. In dem Moment kommt ihre Mutter wieder zu sinnen und schreitet ein. Nun ist es der Stiefvater, der wie erstarrt stehenbleibt. Sein Spiel ist aus.

Andrea Teuwen

Maximilian Wolters

Maximilian Wolters


Vier Fälle erzählt der Film. Mit dem Bild von unzähligen Schulkindern schliesst er. 



Hintergrund

Der Produzent Lazar Wechsler hatte schon in der Vergangenheit immer wieder Filme produziert, deren Themen ihm wichtig waren und sein persönliches Engagement abseits der Filmwelt aufzeigten.

So verhielt es sich auch beim Film "Der Sittlichkeitsverbrecher" und das Thema Kindsmissbrauch.
Lazar Wechsler sagte zu dieser Produktion:

"Es ging bei diesem Projekt einzig und allein um die Gestaltung eines Problems, das alle Menschen angeht, Alle spekulativen Momenta hatten auszuscheiden. Dieser Film soll und kann einzig und allein der Aufklärung dienen. Dafür darf kein Preis zu hoch sein. Es ist nicht entscheidend, ob "Der Sittlichkeitsverbrecher" ein grosses Geschäft im kommerzhiellen Sinne wird, wohl aber, dass er einem möglichst grossen Kreis von Menschen die Augen öfnet und ihm eindringlich die Wege weist, auf denen das scheusslichste aller Verbrechen an Kindern auf das geringste Mass zurückgedrängt wird…"

Gaby Kaufmann, Szene wurde nicht verwendet



Gaby Kaufmann, Szene wurde nicht verwendet

Gaby Kaufmann, Szene wurde nicht verwendet


Unterstützung in diesem Unterfangen erhielt er von Erich Müller, der Generaldirektor der Columbia Film GmbH in Deutschland war.

Der Film "Der Sittlichkeitsverbrecher" wurde auch in den USA unter dem Titel "The Molesters" herausgebracht. Doch dort wurden einige zusätzliche Episoden im Schnellgang hinzugefügt, die nichts mehr mit dem eigentlichen Thema "Kindsmissbrauch" zu tun hatten.

Peter Markus, Szene wurde nicht verwendet

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darstellerin unbekannt



Wohl amerikanische Zusatzszene, Darstellerin unbekannt


Man fügte u.a. Themen wie Fetischismus, Exhibitionismus, Spanner und Sado/Maso unter Erwachsenen hinzu (u.a. eine Frau (dargestellt von der Softpornodarstellerin Darlene Bennett), die eine andere Frau auspeitscht) und gestaltete danach einen reisserischen Trailer, der gross ankündigt, dass der Film erst ab 16 Jahren freigegeben werden kann. Die eigentliche Sensibilisierung des Publikums zum Thema Kindsmissbrauch blieb dabei auf der Strecke und der Trailer sprach eher effekt-erhaschende Kinovoyeure an.

Der kommerzielle Erfolg des Films blieb aus, doch spielte dies für Lazar Wechsel in diesem Fall keine wesentliche Rolle. Wichtiger war ihm sicherlich, dass der Film in Deutschland mit dem Prädikat "Wertvoll" versehen wurde.

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt


Das Exposé zum Film wurde von Walter M. Diggelmann geschrieben. Als er die zweite Version ablieferte, stiess diese aber sowohl bei Max Dora als auch bei Lazar Wechsler auf Ablehnung. Lazar Wechsler schrieb an Diggelmann, dass er das zweite Exposé schlechter findet als das erste. Er würde es begrüssen, wenn Diggelmann die Arbeit am dritten Exposé zur Zeit aussetze und sich stattdessen auf die Beschreibung der ärztlichen Behandlung und der psychoanalytischen Behandlung konzentrieren möge sowie die Abwicklung einer Untersuchung und eines Gerichtsfalles zusammenzustellen.

Max Dora schrieb in einem Brief an Lazar Wechsler nach der Aussprache mit Diggelmann, dass er den zweiten Entwurf ebenfalls als schwächer einstufe. Diggelmann erklärte, dass das Buch träge ist und Teile überflüssig oder zu lang sind. Er wünscht sich mehr Zeit beim Schreiben zu bekommen.
Max Dora erklärt ihm, dass in einem Monat Richard Schweizer das Drehbuch zum Film schreiben werde und das Exposé bis dahin abgeschlossen sein muss. Da Diggelmanns aktueller Arbeitgeber "Die Weltwoche" das Vertragsverhältnis aufgelöst hatte, verfügt Diggelmann sowieso mehr Zeit, um das Exposé zu Ende zu schreiben.

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt



Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt

Wohl amerikanische Zusatzszene, Darsteller unbekannt


Max Dora äussert in seinem Schreiben auch seine Bedenken, ob man das komplexe Thema des Sittlichkeitsverbrechers tatsächlich mit fünf nüchternen Schilderungen wie einen Polizeibericht erzählen kann und so die Beweggründe der einzelnen Täger zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden.

Es wurden später tatsächlich zahlreiche Änderungen vorgenommen, so existieren im Film die von Max Dora zuvor erwähnten Fälle wie "Fall Rosmarie", "Fall Köbli" (Zitat: Wird neu bearbeitet, jetzt schlecht) und "Fall Bäcker" (Zitat: Nein, so geht das nicht. Soll das lustig sein? Eine peinliche Konstruktion. Diesen grossartigen Stoff dürfen wir nicht mit solch kindlichen unwahren Phantasieprodukten versauen.) nicht mehr.

Positiv fiel sein Urteil über den Fall Claudia aus (Zitat: Ausgezeichnet. Über Details ist zu reden. Einzig hier ist die Motivierung gegeben. Dürfte noch härter sein.)


Der Film wurde von Ende Oktober 1962 bis Dezember 1962 gedreht und kam am 27. April 1963 erstmals in die Kinos.

Denys Seiler

Denys Seiler


Wohl amerikanische Zusatzszene, evtl. Gigi Darlene

Darsteller:

Dokumentargeschichte:
Peter Markus als Täter
Peter Arens als Polizeikommissar
Freddie Karsten als Robert Neumann
Petra Schmidt als Mutter
Olivia Oettli als Kind
Ernst Bolliger als Gefängnisaufseher
Julia Vonderlin als Verkäuferin Antiquitätengeschäft

Ueli Beck als Kondukteur
Rosalinde Renn als Zeitungsverkäuferin


Der Fall Claudia:
Franz Matter als Fritz Stamm
Fred Tanner als Polizist Kuhn
Ellen Widmann als Frau Stamm
Gaby Kaufmann als Claudia Stettler
Eva Gaugler als Frau Hofer
Hans Gaugler als Herr Hofer
Eva Müller als Aenneli Hofer
Alex Freihart als Postbote
Valerie Steinmann als Frau des Pöstlers

Der Fall Stefan:
Beat Mayer als Stefan
Edwin Mächler als Otto Senn
Kurt Heintel als Herr Singer
Wolfgang Reichmann als Inspektor
Mathias Wieman als Richter
Walter Kiesler als Staatsanwalt
Peter Ehrlich als Detektiv Mettler
Margrit Winter als Mutter von Stefan
Megge Lehmann als Albert Maag, Vater von Stefan
Edi Huber als Polizist


Der Fall Karin:
Andrea Teuwen als Karin Egger
Eva Kotthaus als Betti Egger
Maximilian Wolters als Herr Egger
Angelika Arndts als Lehrerin

US-Zusatzversion:
Darlene Bennett als Frau mit Peitsche
Gigi Darlene als ausgepeitsche Frau
sowie Denys Seiler

Mitarbeiterliste:

Regie:
Regie-Assistent:

Produzent:
Herstellungsleitung:

Drehbuch:
Kamera:
Kamera-Assistent:
Musik:
Ton:
Schnitt:

Bauten/Requisiten:

Aufnahmeleitung:
Maske:
Kostüme:
Script:
Beleuchtung:
Berater:



.

Franz Schnyder
Franz Matter

Lazar Wechsler
Max Dora

Richard Schweizer und Wolfgang Menge
Emil Berna
Ernst Bolliger

Walter Baumgartner
Bruno Kohler und Klaus Bietenholz
René Martinet, Erika Kunsemueller,
Anne Demmer und Peter Münger
Max Röthlisberger, Otto Pischinger,
Adolf Rebsamen, Georges Irman und Theo Bosshard
Willy Strub und Bruno Felix
Hans Hügi
Robert Gamma
Marty Vlasak
Ruedi Attinger
Dr. Hans Walder, Dr. Walter Hubatka,
Dr. Alfred Glaus, Dr. Jules Angst und Dr. Max Frei





Die Macher im Hintergrund:


Franz Schnyder - Regisseur

Max Röthlisberger - Filmausstatter

Emil Berna - Kamera



Foto: Mit freundlicher Genehmigung 
© Dominik Baumgartner

Walter Baumgartner -Filmkomponist

Lazar Wechsler - Produzent

Richard Schweizer - Drehbuchautor




Drehplan mit Kameraeinstellungen 
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Drehbuch zum Film, Teil 1
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Drehbuch zum Film, Teil 2
(PDF)
Copyright: Praesens Film Zürich

Vertrag zwischen Praesens Film AG und der Kinderdarstellerin Andrea Teuwen 
vom 23. Februar 1963



Nachfolgend eine Auswahl von Fotos, die hinter die Kulissen der Dreharbeiten blicken lassen.
Copyright: Praesens Film Zürich


Emil Berna, Franz Schnyder und Olivia Oettli


Franz Schnyder inszeniert die nächste Szene im Fall "Claudia"


Ernst Bolliger, Emil Berna und Franz Schnyder


Ernst Bolliger und Emil Berna bereiten die Kamera vor

Gaby Kaufmann wird von der Kamera ins Visier genommen

Gaby Kaufmann wird von der Kamera ins Visier genommen


Franz Schnyder und Emil Berna


Hans Hügi mit Gaby Kaufmann


Ernst Bolliger, Emil Berna und Gaby Kaufmann warten auf die nächste Szene


Franz Schnyder mit Kurt Heintel


Walter Kiesler mit Franz Schnyder

Franz Schnyder mit Kurt Heintel



Edwin Mächler und Franz Schnyder


Ruedi Attinger, Kurt Heintel und Franz Schnyder


Franz Schnyder und Mathias Wieman


Franz Schnyder


Emil Berna

Emil Berna und Franz Schnyder in ihrem Element



Kamera läuft für eine Einstellung zum Fall "Karin"


Das Licht ist bereit für die nächste Aufnahme zum Fall "Karin"


Franz Schnyder, Maximilian Wolters und Andrea Teuwen


Emil Berna


Bereit für die nächste Klappe



Emil Berna steht im Wald


Ein Sonnenschirm für Emil Bernas Kamera

Emil Berna filmt die nächte Klappe


Unbekannt

Gaby Kaufmann und unbekannt

Probe für die nächste Szene


Ein herzlicher Dank geht an Herrn Gassmann für die Zuverfügungstellung des Archivs.
Copyright: Praesens Film AG