HOME INDEX
DEUTSCHER FILM
DER DEUTSCHE
FILM
MAIL English Version

 
Mara Jakisch


1905 - 2005

.
.
Die Schauspielerin und Sängerin Mara Jakisch wurde als Martha Jakisch in Dresden geboren.

Nach einer gesanglichen Ausbildung etablierte sie sich in den 30er Jahren an zahlreichen deutschen Bühnen, wo sie als Bühnendarstellerin und Operettensängerin auftrat.

Beim Film debütierte sie 1934 in „Der letzte Walzer“ (34). In den kommenden Jahren folgten weitere filmische Auftritte in „Der Ammenkönig“ (35), „Karo König“ (36), „Der lustige Witwenball“ (36), „Es geht um mein Leben“ (36), „Hummel – Hummel“ (36), „Der schüchterne Casanova“ (36) und „Besuch in der Abendstunde“ (37).

Sie setzte ihre künstlerische Tätigkeit nach dem Krieg kurzfristig fort, wo sie am Theater des Volkes in Berlin auftrat sowie in Dresden.

Danach erlebte Mara Jakisch ein Martyrium, als sie nach ihrer Vorstellung im Stück „Bezauberndes Fräulein“ am 28. Dezember 1946 von der russischen Geheimpolizei verhaftet und verhört wurde, als Begründung wurde Spionageverdacht angeführt.
Sie musste drei Jahre Einzelhaft im Münchner Untersuchhungsgefängnis verbringen. Ein Selbstmordversuch 1948 misslang und Mara Jakisch wurde in das Speziallager Sachsenhausen gebracht.

1949 wurde sie via Fernurteil aus Moskau zu 25 Jahren Lagerhaft in Sibirien verurteilt.Im darauffolgenden Jahr wurde sie nach einem zweimonatigen Transport in das Lager Taischet gebracht. Dort mussten die inhaftierten Frauen Schwerstarbeit erledigen, dazu gehörten das Bäume fällen.

Doch Mara Jakisch liess sich von diesem harten Schicksalsschlag nicht unterkriegen und sie begann, für die gefangenen Frauen im Lager zu singen. Die Lagerleitung erliess daraufhin ein Verbot, in deutscher Sprache zu singen, was Mara Jakisch dazu veranlasste, die russische Sprache zu erlernen und ihre Gesänge fortzuführen.

Dies brachte ihr schliesslich den Übernamen „Sibirishe Nachtigall“ ein und anfangs der 50er Jahre konnte sie gar ein Konzert aufführen. Nach dem Tod von Stalin wurden die Bedingungen der Haft etwas erleichert und Mara Jakisch gründete einen Chor.

Endlich, im Oktober 1955, wurde Mara Jakisch mit anderen Gefangenen aus der Gefangenschaft entlassen – 9 Jahre lagen hinter ihr.

Sie lebte in Frankfurt am Main, trat nur noch selten als Sängerin in Vereinshäusern und beim Rundfunk auf.

Worauf ihre damalige Verurteilung begründete, konnte nicht festgestellt werden, erst 1995 wurde sie von der Russischen Föderaton rehabilitiert.

Mara Jakisch vollendete noch ihren 100. Geburtstag, ehe sie am 27. Dezember 2005 verstarb.

Mara Jakisch war mit dem Schauspieler und Sänger Erwin Hartung verheiratet.

 
Back