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Foto von Joe MayJoe May (1880-1954)Foto von Joe May

Der Regisseur Joe May wurde als Julius Otto Mandl in Wien geboren. Er avancierte in den 10er und frühen 20er Jahren zu einem der bedeutendsten deutschen Filmregisseuren.

Bevor er beim Film Karriere machte, schlug er sich mit verschiedenen Jobs durch, darunter als Autoverkäufer, Feuerzeugvertreter und in der Textilbranche.
Schliesslich konnte er ab 1909 als Regisseur von Operetten Fuss fassen und dort kam er auf ungewöhnliche Weise in Kontakt mit dem Film. Da im Stück "Clo Clo", wo seine Frau Mia May mitspielte, infolge der Umbauten lange Pausen in den Zwischenakten hatte und das Publikum dadurch oftmals nicht wusste, ob das Stück nun fertig sei oder weitergehen würde und daher manchmal scharenweise zu früh das Theater verliessen, hatte Joe die Idee, während den Pausen einen Film mit den Darstellern des Stückes zu zeigen, um die Wartezeit zu überbrücken. Obwohl er keine Filmerfahrungen hatte, konnte er sein Projekt verwirklichen.  1911 folgte dann sein erster Kinofilm mit "Die Fahrt nach Hamburg" (11).

Kurz darauf folgten zahlreiche Filme, die Joe May populär machten und in vielen seiner Filme agierte die Schauspielerin Mia May, die er bereits 1902 geheiratet hatte und deren Künstlernamen er übernahm.
Vor allem mit seinen Filmen um den Detektiven Stuart Webbs (dargestellt von Ernst Reicher) und später um den Detektiven Joe Deebs (dargestellt von Max Landa) feierte er grosse Erfolge und die Filme waren beim Publikum äusserst populär. Ernst Reicher wurde mit dieser Rolle derart berühmt, dass er bei den Autogrammwünschen nebst seinem Namen auch gleich noch mit Stuart Webbs unterschrieb.
Zu seinen Arbeiten als Regisseur dieser Jahre zählen "Ein Ausgestossener" (13), "Stuart Webbs: Das Panzergewölbe" (14), "Das Gesetz der Mine" (15), "Die Sünde der Helga Arndt" (16), "Arme Eva Maria" (16), "Der Onyxkopf" (17), "Die Liebe der Betty Raymond" (17), "Hilde Warren und der Tod" (17), "Das Opfer" (18), "Die Bettelgräfin" (18) und schliesslich "Veritas vincit" (19) - hier verknüpfte er drei Episoden aus der Römerzeit, dem Mittelalter und der Gegenwart und alle drei Hauptrollen dieser verschiedenen Epochen wurden wie so oft von Mia May verkörpert - und durch den Erfolg beflügelt vor allem der achtteilige Monumentalfilm "Die Herrin der Welt" (19). Diese Produktionen gehörten zu den ersten Monumentalfilmen, in die auch grosse Summen für Kulissenbauten, Kostüme etc. gesteckt wurden.

Joe May gründete 1915 seine eigene Produktionsgesellschaft May-Film GmbH und förderte andere Filmemacher am Anfang ihrer Karriere. Dazu gehören so grossse Namen wie Fritz Lang, Thea von Harbou und Ewald André Dupont.

In den 20er Jahren realisierte Joe May nochmals einige grosse Filme als Regisseur wie "Die Legende der heiligen Simplicia" (20), "Das indische Grabmal - Die Sendung des Yoghi" (21), "Das indische Grabmal - Der Tiger von Eschnapur" (21) - bei beiden dieser Filme schrieben Fritz Lang und Thea von Harbou das Drehbuch, "Tagödie der Liebe" (23), "Der Farmer aus Texas" (25), "Dagfin" (26), "Heimkehr" (28) und "Asphalt" (29).

1924 musste Joe May einen Schicksalsschlag verkraften, als seine Tochter, die Schauspielerin Eva May, 1924 Selbstmord beging. Joe May war gerade mit den Dreharbeiten zu "Der Farmer aus Texas" beschäftigt, als ihn die Nachricht erreichte. Als Filmprofi war Joe gezwungen, in aller Eile alles zu organisieren, damit die Dreharbeiten während seiner Abwesenheit reibungslos weiterlaufen konnten. Das Filmgeschäft war hart, es standen Millionen auf dem Spiel, dem war sich auch Joe May bewusst. Er konnte seinen von Schmerzen erfüllten Gefühlen nicht nachgeben und musste sich durch diese Phase durchbeissen, ehe er zu seiner Frau eilen konnte.

Im Tonfilm der 30er Jahre konnte Joe May ebenfalls erfolgreich seine Laufbahn fortsetzen und er drehte "Der unsterbiche Lump" (30), "Ihre Majestät die Liebe" (31), "Zwei in einem Auto" (32) und "Ein Lied für dich" (33).
Danach endete seine Laufbahn in Deutschland schlagartig, da er wegen seiner jüdischen Herkunft das Land 1933 verlassen musste. Er ging mit seiner Frau Mia May nach England und anschliessend in die USA, wo er wenige weitere Filme als Regisseur umsetzen konnte mit "Music in the Air" (34), "Confession" (37), "Society Smugglers" (39) und "The House of Fear" (39).

In den 40er Jahren entstanden seine letzten Regiearbeiten mit "The Invisible Man Returns" (40), "The House of the Seven Gables" (40), "You're Not so Tough" (40), "Hit the Road" (41) und "Johnny Doesn't Live Here Any More" (44).

Nach dem Ende seiner Filmlaufbahn kam eine schwere Zeit auf ihn zu. Zusammen mit seiner Frau eröffnete er ein Wiener Restaurant, welches jedoch keinen grossen finanziellen Erfolg erzielte. Der einst gefeierte Filmregisseur verarmte und war in den letzten Jahren seines Lebens von der Unterstützung von Freunden und der European Film Fund abhängig.

In seiner langjährigen Tätigkeit beim Film war Joe May nicht nur als Regisseur tätig sondern produzierte auch zahlreiche Filme und schrieb zudem viele Drehbücher. Mehrere Drehbücher verfasste er unter dem Pseudonym Fred Majo.

Was einen Erfolgsfilm ausmacht, definierte Joe May 1928 folgendermassen:
"Ich habe mich von Anfang an bemüht, den weltmachtfähigen Grossfilm zu schaffen, der absoluten Anspruch auf Filmkunst erhebt und doch gleichzeitig den berechtigten Wünschen des Publikums auf Spannung und Unterhaltung gerecht wird. Meiner Ansicht nach sind die Voraussetzungen für einen Erfolgsfilm folgende: Man nehme eine spannende Handlung, füge eine gewisse Beimischung von humoristischen Szenen sowie auch von starken Sensationen hinzu. Man vermeide aber, durch allzuviel Sensation diese Mischung zu verderben, denn jede Sensation, die lediglich um ihrer selbstwillen da ist und nicht logisch aus der Handlung des Films hervorgeht, hat ihre Berechtigung verloren und wird störend empfunden."


Weitere Filme von Joe May (Regie):
In der Tiefe des Schachtes  (12) Vorgluten des Balkanbrandes (12) Entsagungen (13) Heimat und Fremde (13) Das verschleierte Bild von Gross-Kleindorf (13) Die unheilbringende Perle (14) Stuart Webbs: Die geheimnisvolle Villa (14) Stuart Webbs: Der Mann im Keller (14) Stuart Webbs: Der Spuk im Haus des Professors (15) Das Fischermädchen von Manholm (14) Die Pagode (14) Sein schwierigster Fall (15) Der Geheimsekretär (15) Chrarley, der Wunderaffe (15) In der Nacht (15) Die Gespensteruhr (16) Nebel und Sonne (16) Ein Blatt Papier (16) Wie ich Detektiv wurde (16) Das rätselhafte Inserat (16)  Die Silhouette des Teufels (17) Die Kaukasierin (17) Der schwarze Chaffeur (17) Ein Lichtstrahl im Dunkel (17) Das Klima von Vancourt (17) Krähen fliegen um den Turm (17) Die Liebe der Betty Raymond (17) Die Hochzeit im Excentricclub (17) Des Vaters letzter Wille (17) Das Geheimnis der leeren Wasserflasche (17) Wogen des Schicksals (18) Ihr grosses Geheimnis (18) Die Ratte (18) Der Muff (19) Fräulein Zahnarzt (19) Die Schuld der Lavinia Morland (20) Frauen vom Gnadenstein (20) Tobias Buntschuh (21) Am Webstuhl der Zeit (21) Junge Mama (21) Derby (26) Sensation im Wintergarten (29) ...und das ist die Hauptsache!à (31) Paris-Méditerranée (32) Hochzeitsreise zu dritt (32) Voyage de noces (33) Tout pour l'amour (33) Two Hearts in Waltz Time (34) Dactylo se marie (34)

Produzent:
Das Werk (13) Geschwister (13) Das verschleierte Bild von Gross-Kleindorf (13) Der geheimnbisvolle Nachtschatten (14) Das Gesetz der Mine (15) Sein schwierigster Fall (15) Der Geheimsekretär (15) In der Nacht (15) Die Sünde der Helga Arndt (16) Die Gespensteruhr (16) Nebel und Sonne (16) Ein Blatt Papier (16) Wie ich Detektiv wurde (16) Arme Eva Maria (16) Die Silhouette des Teufels (17) Die Kaukasierin (17) Hilde Warren und der Tod (17) Der Onyxknopf (17) Der schwarze Chaffeur (17) Ein Lichtstrahl im Dunkel (17) Das Klima von Vancourt (17) Krähen fliegen um den Turm (17) Die Liebe der Betty Raymond (17) Des Vaters letzter Wille (17) Das Geheimnis der leeren Wasserflasche (17) Sein bester Freund (18) Wogen des Schicksals (18) Das Opfer (18) Fünf Minuten zu spät (18) Das rollende Hotel (18) Ihr grosses Geheimnis (18) Die Ratte (18) Die Bettelgräfin (18) Diplomaten (18) Die Krone vonPalma (19) Das Auge des Götzen (19) Die platonische Ehe (19) Der Muff (19) Der blaue Drahcen (19) Veritas vincit (1) Die närrische Fabrik (19) Die Herrin der Welt (19) Fräulein Zahnarzt (19) Der Amönenhof (20) Der Henker von Sankt Marien (20) Die Legende von der heiligen Simplicia (20) Die Schuld der Lavinia Morland (20) Das wandernde Bild (20) Das indische Grabmal – Die Sendung des Yoghi (21) Das indische Grabmal – Der Tiger von Eschnapur (21) Tobias Buntschuh (21) Am Webstuhl der Zeit (21) Junge Mama (21) Die Erbin von Tordis (21) Ilona (21) Der Leidensweg der Inge Krafft (21) Scheine des Todes (23) Tragödie der Liebe (23) Der geheime Agent (24) Liebesbriefe der Baronin von S. (24) Der Farmer aus Texas (25) Derby (26) Staatsanwalt Jordan (26) Dagfin (26) Die Durchgängein (28) Der unsterbliche Lump (30) Die letzte Kompagnie (30) Ihre Majestät die Liebe (31) ...und das ist die Hauptsache!à (31) Zwei in einem Auto (32)

Drehbuch:
In der Tiefe des Schachtes (12) Vorgluten des Balkanbrandes (12) Ein Ausgestosssener (13) Heimat und Fremde (13) Die unheilbringende Perle (14) Stuart Webbs: Das Panzergewölbe (14) Das Fischermädchen von Manholm (14) Der ewige Friede (15) Das Gesetz der Mine (15) Der Geheimsekretär (15) Charley, der Wunderaffe (15) Die Sünde der Helga Arndt (16) Die Gespensteruhr (16) Nebel und Sonne (16) Ein Blatt Papier (16) Wie ich Detektiv wurde (16) Ein einsam Grab (16) Das rätselhafte Inserat (16) Arme Eva Maria (16) Die Kaukasierin (17) Der Onyxknopf (17) Der schwarze Chaffeur (17) Ein Lichtstrahl im Dunkel (17) Das Klima von Vancourt (17) Die Liebe der Betty Raymond (17) Das Geheimnis der leeren Wasserflasche (17) Sein bester Freund (18) Wogen des Schicksals (18) Das Opfer (18) Fünf Minuten zu spät (18) Ihr grosses Geheimnis (18) Die Bettelgräfin (18) Die platonische Ehe (19) Veritas vincit (1) Die närrische Fabrik (19) Die Herrin der Welt (19) Fräulein Zahnarzt (19) Die Schuld der Lavinia Morland (20) Frauen vom Gnadenstein (20) Junge Mama (21) Der Farmer aus Texas (25) Dagfin (26) Heimkehr (28) Ungarische Rhapsodie (28) Asphalt (29) Maman Calibri (29) Dactylo se marie (34) Music in the Air (34) No Monkey Business (35) The Invisible Man Returns (40) The Invisible Woman (40) The Strange Death of Adolf Hitler (43) Uncertain Glory (44) Bucaneer's Girl (50)

Darsteller:
Vorgluten des Balkanbrandes (12)

Filmausstatter:
Ein einsam Grab (16)

   

Foto von Mia MayMia May (1884-1980)Foto von Mia May

Die Schauspielerin Mia May wurde als Hermine Pfleger in Wien geboren.

Ihre künstlerische Laufbahn begann sie bereits als Kind und mit 5 Jahren trat sie erstmals am Theater auf. Sie wurde in den kommenden Jahren regelmässig für Kinderrollen bis zum 14. Alterjahrs eingagiert.

Als Erwachsene konnte sie ihre Bühnenlaufbahn fortsetzen und nannte sich Herma Angelot. 1902 heiratete sie Julius Otto Mandel und nahm für ihre Theaterlaufbahn zudem einen neuen Künstlernamen an. Sie nannte sich fortan Mia May und ihr Mann übernahm ihren Künstlernamen, als er beim Filmgeschäft Fuss fasste. Als Joe May wurde er einer der bedeutendsten Regisseure und Filmproduzenten des deutschen Stummfilms.  

Mia May feierte ihr Filmdebüt unter der Regie ihres Ehemannes mit "In der Tiefe des Schachtes" (12) und die beiden arbeiteten in kommenden Jahren intensiv zusammen. Mia May avancierte zu einer der ersten grossen Filmdiven und reihte sich bezüglich Popularität in die Liste grosser Namen wie Asta Nielsen, Henny Porten und Pola Negri ein.

Zu ihren weiteren Filmen der 10er Jahre gehören "Ketten der Vergangenheit" (14), "Stuart Webbs. Die geheimnisvolle Villa" (14), "Die Sünde der Helga Arndt" (16), "Arme Eva Maria" (16), "Hilde Warren und der Tod" (17), "Wogen des Schicksals" (18), "Ihr grosses Geheimnis" (18), "Veritas vincit" (19) und vor allem die achtteilige Kinoserie "Die Herrin der Welt" (19-20). Diese Produktion gehört zu den ersten Monumentalfilmen, in die auch grosse Summen für Kulissenbauten, Kostüme etc. gesteckt wurden.

In den 20er Jahren neigte sich ihre Filmlaufbahn langsam dem Ende entgegen und sie sah sich einer grosser Zahl neuer und jüngerer Konkurrenz gegenüberstehend. Darunter befand sich auch ihre Tochter Eva May, die eine steile Filmlaufbahn lancieren konnte und grosse Popularität erlangte.

Zu den letzten Filmen mit Mia May gehören "Die Schuld der Lavinia Morland" (20), "Das wandernde Bild" (20), "Das indische Grabmal – Die Sendung des Yoghi" (21), "Das indische Grabmal – Der Tiger von Eschnapur" (21), "Der Leidensweg der Inge Krafft" (21) und "Tragödie der Liebe" (23).

Letztmals vor der Kamera stand sie für "Liebesbriefe der Baronin von S." (24).
Als ihre Tochter Eva May 1924 im Alter von nur 22 Jahren Selbstmord beging, brach eine Welt für sie zusammen und sie zog sich gänzlich aus dem Filmgeschäft zurück.

Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus in Deutschland emigrierte Mia May zusammen mit Joe May in die USA. Als dessen Filmkarriere dort endete, führten die beiden ein Wiener Restaurant, welches jedoch nicht sehr erfolgreich war.
Nach dem Tod ihres Mannes blieb sie in den USA, wo sie 1980 im hohen Alter von 96 Jahren in Los Angeles verstarb.

Mia May war während ihrer aktiven Laufbahn nicht nur als Schauspielerin tätig sondern betätigte sich auch als Geschäftsführerin der 1915 gegründeten May-Film GmbH und war zudem als Cutterin und Drehbuchautorin an den Filmen von Joe May beteiligt.


Weitere Filme mit Mia May:
Wer hebt den Stein? (13) Sein schwierigster Fall (15) Charley, der Wunderaffe (15) In der Nacht (15) Die Gespensteruhr (16) Nebel und Sonne (16) Ein einsam Grab (16) Die Silhouette des Teufels (17) Der schwarze Chauffeur (17) Ein Lichtstrahl im Dunkel (17) Die Liebe der Betty Raymond (17) Das Opfer (18) Fünf Minuten zu spät (18) Die Bettelgräfin (18) Die platonische Ehe (19) Fräulein Zahnarzt (19) Der Amönenhof (20)

 
 

Foto von Eva MayEva May (1902-1924)Foto von Eva May

Die Schauspielerin Eva May wurde als Eva Maria Mandl in Wien geboren. Sie war die Tochter der Schauspielerin Mia May und dem Regisseur Joe May und lancierte ebenfalls eine erfolgreiche Filmlaufbahn.
Sie wuchs quasi im Atelier ihres Vaters auf und bekam die Atmosphäre des Filmgeschäfts hautnah mit.

Bereits im Alter von 12 Jahren feierte sie unter der Regie ihres Vaters das Filmdebüt in "Stuart Webbs: Die geheimnisvolle Villa" (14). In den kommenden Jahren arbeitete sie ab und zu mit ihren Eltern zusammen.
Bis 1920 arbeitete sie fast nur für den Regisseur Manfred Liebenau alias Erik Lund, danach wurde sie auch von vielen anderen namhaften Regisseuren verpflichtet. Liebenau war der Leiter der Ring-Film GmbH und Eva May beteiligte sich in ihrer aktiven Zeit dort auch an den Drehbüchern.

Zu ihren frühen Stummfilmen gehören "Erträumtes" (18), "Die verwunschene Prinzessin" (19), "Die Herrin der Welt, 1. Teil: Die Freundin des gelben Mannes" (19), "Staatsanwalt Jordan" (19) und "Das Gebot der Liebe" (19).

Eva May erhielt viele positive Kritiken und avancierte in kürzester Zeit zu "Jedermanns Liebling".

In den 20er Jahren konnte sie sich als vielseitige Künstlerin etablieren und sie spielte für namhafte Regisseure wie Max Mack, Georg Jacoby und Karl Grune.
Zu ihren bekanntesten Arbeiten dieser Jahre zählen "Schloss Einöd" (20), "Der Henker von Sankt Marien" (20), "Die Amazone" (21), "Der Graf von Charolais" (22), "Alt Heidelberg" (23), "Paganini" (23) und "Der geheime Agent" (24).

Privat galt Eva May als sehr schwierig und bisweilen auch launenhaft. Sie stritt sich öfters mit ihrem Vater, aber auch ihre zahlreichen Ehen, die sie früh einging, hielten nicht lange an.

Ihre erste Ehe ging sie mit gerade mal 16 Jahren mit ihrem Regisseur Erik Lund ein, der 9 Jahre älter war als sie. Nach der Scheidung heiratete sie den Regisseur Lothar Mendes, doch auch diese Ehe wurde kurze Zeit später wieder geschieden. Es folgte die dritte Hochzeit mit einem Regisseur, dieses Mal mit Manfred Noa. Auch hier folgte schon bald die Scheidung.

Eva May suchte weiter nach einem Halt im Leben und verlobte sich mit dem Filmschaffenden Rudolf Sieber. Doch dieser löste schliesslich die Verlobung auf und heiratete stattdessen Marlene Dietrich.
Erstmals reagierte Eva May auf diese Zurückweisung radikal, indem sie sich die Pulsadern aufschnitt. Der Selbstmordversuch jedoch missglückte.

Als sie sich anschliessend um den Fabrikanten Fritz Mandl bemühte, der ihr Vetter war, doch dieser keine ehelichen Ambitionen für sie hegte, löste dies eine erneute mentale Krise bei Eva May aus. Sie griff zu einer Pistole und setzte mit nur 22 Jahren ihrem Leben ein Ende.

Ihre Mutter Mia May war über diese Tat derart bestürzt, dass sie ihre eigene Filmlaufbahn sofort beendete und nie mehr vor die Kamera zurückkehrte.


Weitere Filme mit Eva May:
Sadja (18) Der lebendige Tote (18) Das törichte Herz (19) Irrlicht (19) Stürme (19) Schwarze Perlen (19) Die Fee von Saint Ménard (19) Das Hohelied der Liebe (19) Die Braut des Entmündigten (19) Zwischen Lachen und Weinen (19) Im Wirbel des Lebens (20) Die Legende von der heiligen Simplicia (20) Junge Mama (21) Seine Exzellent von Madagaskar (22) Der Graf von Essex (22) Fridericus Rex, 3. Teil: Sanssouci (23) Die Fledermaus (23) Scheine des Todes (23)