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Thea von Harbou


1888 - 1954

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Die Drehbuchautorin und Schriftstellerin Thea von Harbou begann schon früh, schriftstellerisch tätig zu sein. Bereits als junges Mädchen schrieb sie verschiedene Tiergeschichten für die Provinzzeitungen. 1902 veröffentlichte sie im Selbstverlag erste Gedichte, der erste Roman folgte 1905 in der "Berliner Deutschen Zeitung" unter dem Titel "Wenn's Morgen wird". Sie avancierte zu einer der populärsten Unterhaltungsautoren am Ende des Kaiserreichs und der Weimarer Republik. 
 
Mit 18 kam Thea von Harbou erstmals als Schauspielerin mit dem Theater in Kontakt. Bei einem ihrer Engagements lernte sie den Schauspieler Rudolf Klein-Rogge kennen und heiratete ihn 1914.
 
Nachdem Thea von Harbou ihre ersten grossen literarischen Erfolge mit "Die nach uns kommen" (1910) und "Der Krieg und die Frauen" feiern konnte, zog sie sich von der Schauspielerei zurück und konzentrierte sich vollumfänglich der Schreibkunst. 
 
Harbou und Klein-Rogge zogen 1918 nach Berlin, wo sich die Bücher der Harbou besser vermarkten liessen. 1919 entstand dann schliesslich ihr erstes Drehbuch "Die heilige Simplicia/Die Legende von der heiligen Simplicia" (19) für Joe May.
In den nächsten Jahren wurde Thea von Harbou die bedeutendste Drehbuchautorin des deutschen Films und speziell ihre Zusammenarbeit mit Fritz Lang sicherten ihr einen Platz im deutschen Filmolymp.
 
Fritz Lang lernte sie bei den Vorbereitungsarbeiten zum Film "Das indische Grabmal" (21), zu welchem sie das Drehbuch verfasste. Nach der Scheidung von Klein-Rogge 1921 heirateten die beiden im Folgejahr. Sie wurden zum schillernden Paar des Berlins der 20er Jahre. 
 
In den kommenden Jahren war Thea von Harbou an vielen grossartigen Filmen beteiligt, dazu gehören Filmperlen wie "Der müde Tod" (21), "Der brennende Acker" (22), "Dr. Mabuse, der Spieler" (22), "Phantom" (22), "Die Finanzen des Grossherzogs" (23), Die Nibelungen: Siegfried" (24), "Die Nibelungen: Kriemhilds Rache" (24), der Klassiker "Metropolis" (26), "Spione" (28) und "Frau im Mond" (29).
 
In den 30er Jahren setzte sie ihre Filmlaufbahn als Drehbuchautorin erfolgreich fort, zunächst für Fritz Lang, später auch für andere Regisseure.
Zu diesen Filmen gehören "M" (31), "Der Läufer von Marathon" (33), "Das Testament des Dr. Mabuse" (33), "Der alte und der junge König" (35), "Der Mann mit der Pranke" (35), "Der Herrscher" (37), "Der zerbrochene Krug" (37) und "Die Frau am Scheidewege" (38).
 
Obwohl die Ehe mit Fritz Lang schon einige Jahre zuvor auseinander ging infolge einer Liaison Langs mit der Schauspielerin Gerda Maurus, liessen sie sich erst 1933 scheiden, bevor Fritz Lang nach dem Aufkommen der Nationalsozialisten ins Ausland emigrierte.
 
In den Kriegsjahren schrieb Thea von Harbou die Drehbücher zu "Lauter Liebe" (40), "Annelie" (41), "Gefährtin meines Sommers" (42), "Eine Frau für drei Tage" (44) und "Via Mala" (44).
 
Nach Kriegsende wurde sie für kurze Zeit von der britischen Besatzung interniert, später schrieb sie Synchronbücher für die "Deutsche London Film" (Der dritte Mann, Der Dieb von Bagdad). 
 
In den 50er Jahren konnte sie noch drei eigene Drehbücher realisieren - "Es kommt ein Tag" (50), "Dr. Holl" und "Dein Herz ist meine Heimat" (53) und schrieb Fortsetzungsromane in deutschen Zeitungen.
 
Nebst ihrer Laufbahn als Drehbuchautorin realisierte Thea von Harbou auch zwei Filme als Regisseurin mit "Elisabeth und der Narr" (33) und "Hanneles Himmelfahrt" (34).
 
1954 wurde einer ihrer ersten Filme - "Der müde Tod" von 1921 - in Berlin nochmals aufgeführt. Thea von Harbou war als Ehrengast ebenfalls anwesend. Beim Verlassen des Kinos glitt sie jedoch so unglücklich aus, dass sie einige Tage später an den Folgen des Sturzes starb.
 

Weitere Filme von Thea von Harbou:
Das wandernde Bild (20) Die Frauen vom Gnadenstein (20) Kämpfende Herzen (21) Die Prinzessin Suwarin (23) Die Austreibung - Die Macht der zweiten Frau (23) Zur Chronik von Grieshuus (24) Michael (24) Das erste Recht des Kindes (32) Hanneles Himmelfahrt (34) Was bin ich ohne dich! (34) Prinzessin Turandot (34) Ein idealer Gatte (35) Ich war Jack Mortimer (35) Die unmögliche Frau (36) Eine Frau ohne Bedeutung (36) Versprich mir nichts! (37) Mutterlied (37) Jugend (38) Verwehte Spuren (38) Hurra! Ich bin Papa! (39) Wie konntest Du, Veronika! (40) Am Abend auf der Heide (41) Mit den Augen einer Frau (42) Die Gattin (43) Fahrt ins Glück (45) 


 
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