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Französischer Film
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Harry Baur


1880 - 1943

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Der Schauspieler Harry Baur wurde als Henri-Marie Baur in Montrouge geboren. Dank seiner eindrucksvollen Gestalt und seiner wohlklingenden Stimme wurde er zu einem der wichtigsten französischen Filmschauspieler. Seine Rollen kennzeichneten sich durch ein intensives, packendes Spiel aus.

Harry Baur ist auch eine tragische Figur im realen Leben. Sein Vater starb bereits 1890, nachdem dessen Geschäft nach einem Einbruch vor dem Nichts stand. Harry Baur wurde daraufhin in die Obhut einer katholischen Schule gegeben, von der er jedoch wegrannte und nach Marseille ging.

Sein ursprünglicher Berufswunsch, Seemann zu werden, trat in den Hintergrund, als er die Schauspielerei entdeckte. Neben seinem Studium am Pariser Konservatorium nahm er privaten Schauspielunterricht und konnte schon bald auf verschiedenen Bühnen in Marseille auftreten.

Schliesslich wurde er nach Paris engagiert, wo er schon bald ein begehrter Darsteller wurde.
1913 debütierte Harry Baur im Film "Shylock", es folgten weitere Filmproduktionen wie Abel Gance's "Strass et Compagnie" (15) und die Stummfilme "L'âme du bonze" (18) und "La voyante" (23).

Sein grosser Durchbruch beim Film kam mit dem Tonfilm. Julien Duvivier engagierte ihn für "David Golder" (30). Dieser Film markierte den Beginn einer grossen Karriere, die bis zu seinem gewaltsamen Tod anhalten sollte.

Doch Harry Baur musste in der Zeit des Erfolgs zwei harte Schicksalsschläge verkraften, als er seine Frau und seinen 20-jähriger Sohn verlor.
Harry Baur filmte weiter, seine Darstellungen wurden durch diese Erlebnisse noch intensiver. Mit den Filmen "Le juif polonais" (31), "Poil de Carotte" (32), "La tête d'un homme" (33), "Les misérables" (34), "Tarass Boulba" (35), "Le Golem" (36), "Un grand amour de Beethoven" (36) "La tragédie impériale" (38) und "Valpone" (39) wurde er ein führenden Hauptdarsteller des französischen Films.

Als die Nazis in Frankreich einfielen, wurde Harry Baur von Kollaborateuren als Jude und Freimaurer denunziert. Er wurde gezwungen, in Deutschland im Film "Symphonie eines Lebens" (42) mitzuspielen - sein letzter Film.

Im Mai 1942 wurde er von der Gestapo verhaftet und gefoltert. Erst vier Monate später wurde er sichtlich geschwächt von den Torturen wieder entlassen. Am 8. April 1943 verstarb der grosse Schauspieler unter mysteriösen Umständen.

Sein Tod heizte die anti-deutsche Stimmung in Frankreich an, seine Beerdigung löste eine grosse Anteilnahme der Öffentlichkeit aus.
 

Weitere Filme mit Harry Baur: 
Les cinq gentlemen maudits (31) Le cap perdu (31) Criminel (32) Les trois mousquetaires (33) Cette vieille canaille (33) Les nuits moscovites (34) Rothschild (34) Un homme en or (34) Le greluchon délicat (34) Golgotha (35) Crime et chatiment (35) Les yeux noirs (35) Moscow Nights (36) Samson (36) Paris (36) Nitchevo (36) Les hommes nouveaux (36) Un carnet de bal (37) Sarati, le terrible (37) Nostalgie (37) Mollenard (38) The Rebel Son (38) Le patriote (38) Un homme et sa femme (39) Le président Haudecoeur (40) L'homme du Niger (40) Péchés de jeunesse (41) L'assassinat du Pere Noël (41)


 
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