Konrad Schmid

1899 - 1979
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Der Maler und Illustrator Konrad Schmid wurde am 10. Juli 1899 in Zürich geboren. Er begann seine berufliche Laufbahn als Hilfslehrer an der Kunstgewerbeschule in Zürich.
Eine grosse Faszination übte auf ihn das Zirkusleben aus und er hatte Kontakt zu den Betreibern des damaligen Zirkusses „Gasser-Stey“ und des Zirkusses „Speichinger-Stey“. Regelmässig verbrachte er ein paar Monate im Jahr beim Zirkus und zog mit ihnen von Austragungsort zu Austragungsort. Dabei liess er es sich nicht nehmen, ab und zu auch selber in der Manege aufzutreten.
Diese Leidenschaft schlug sich auch in seinen Gemälden nieder, in denen er oftmals das Zirkusleben festhielt. Landschaftsbilder, Stilleben aber auch Motive von Häfen und Friedhöfen rundeten sein Malerrepertoire ab.
Seine Arbeiten stellte Konrad Schmid an verschiedenen Galerien aus wie Messkommer für Moderne Kunst am Hechtplatz 1926, die Galerie Forter in Zürich 1928, an der 4. Kunstausstellung in Kassel 1929 und an der Galerie Zur Farb in Zürich 1948. Zudem gehörte er bereits ab 1918 zu den regelmässig ausgestellten Künstlern im Kunsthaus Zürich, wo er nahezu jedes Jahr vertreten war.
Nebst der Malerei war er auch als Illustrator tätig, so illustrierte er 1927 für die Zeitschrift“ Schweizer Spiegel“ die Geschichte „2 Jahre Zuchthaus“. Links abgebildet ist eine Original-Zeichnung von Konrad Schmid, die für die genannte Geschichte entstanden ist.
1924
gestaltete er zusammen mit Eugen Hartung und Ernst Morgenthaler die
Schaufenster anlässlich des 25-jährigen Jubiläums von Jelmoli. In den
nächsten Jahren gestaltete er weitere Schaufenster für den Jelmoli, so
1925 und 1926 zusammen mit dem Chefdekorateur Pfenninger.
1927
gestaltete er zusammen mit den Künstlern Karl Hügin, Walter Rosshardt
und Eugen Hartung die Innenräume der Schweiz.
Gastwirtschaftsausstellung in Zürich. Der bekannte Künstler Eugen Hartung war sein Schwager, der mit seiner Schwester Maria Magdalena verheiratet war.
Das
von Konrad Schmid gestaltete Plakat für die 13.
Gesellschaftsausstellung 1927 im Kunsthaus Zürich (siehe Bild rechts)
erregte in Genf, Luzern, Wil und Herisau den Unwillen der lokalen
Polizeibehören und wurde mit einem Aushangverbot belegt. Das Plakat
zeigte eine Dame oben ohne, die die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
Für
das Schweiz. Marionettentheater schuf er im Kunstgewerbemuseum Zürich
die Bühnendekorationen für das Stück „Ein armer Teufel“.
Ein zum
Schmunzeln verleitender Artikel erschien 1932 in der Zürcher
Illustrierten, als man darüber berichtete, dass aufgrund der
Wirtschaftslage vermehrt ein direkter „Warentausch“ anstelle des
Bargeldes Einzug hielt. Als Beispiel wurde ein Stilleben von Konrad
Schmid genannt (siehe Bild unten), welches ein vegetarisches Restaurant
erwarb. Im Gegenzug hatte Konrad Schmid mit seiner Familie Anspruch auf
125 Mittagessen.

Konrad
Schmid beteiligte sich auch über mehrere Jahre hinweg aktiv an der
Gestaltung der in Zürich stattfindenden Künstlerbällen.
In den Jahren 1923 und 1935 erhielt Konrad Schmid jeweils ein Kunststipendium, was es ihm ermöglichte, Reisen nach Tunesion und Algerien zu unternehmen.
Er verstarb am 19. Februar 1979 im Alter von 79 Jahren in Busswil. |