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Joachim Ottinger wurde am 05. Juli 1929 in Neusorge bei Mittweida geboren.

Sein Ur-Grossvater vollzog zur Wende ins 19. Jahrhundert den Wechsel der Familie aus Schlesien dahin. Er hatte ein Studium am Technikum in Mittweida aufgenommen. Absolventen waren dort unter anderen auch August Horch, Friedrich Opel und Jörgen Skafte Rasmussen.

Joachims Kindheit auf dem Dorf war eine schöne Zeit. Ganz in der Nähe besuchte er die Schule. Kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges berief man seinen Vater zum Heeresverpflegungsamt für landwirtschaftliche Erzeugnisse nach Chemnitz. Die Familie zog auch mit dahin. 1943 wurde der Vater eingezogen, auf den Balkan versetzt und dort von einer Granate getroffen … er kehrte nie wieder zurück.



Radweltmeisterschaften 1960

Olympische Spiele 1960

Motorsport 1963

Parteitag 1963

Lenin 1960


Joachim begann nach dem Schulabschluss 1944 eine Lehre als Technischer Zeichner in einer Flugzeugfabrik, den Heinkel-Werken in Rostock-Marienehe. Es lockte eine gewaltige Perspektive: Flugzeugführer. Die Kriegswirren verhinderten jedoch diesen Traum.

Im März 1945 war er in einem Vorort von Schwerin untergebracht – zu Ausbildunsgzwecken in der „Panzervernichtungsbrigade Mecklenburg“. Dort wurde er gefangen genommen und in ein Feldlager gebracht. Er flüchtete, wollte nach Hause. Fragen quälten ihn – hatten nach dem schweren Verlust des Vaters wenigstens Mutter und Schwester die Bombenangriffe auf Chemnitz überlebt? Der Weg vom Bahnhof war von Trümmern übersät … aber sein Wohnhaus stand noch.

In der Heimat fand er eine Lehrstelle als Autoschlosser – dieser Beruf prägte schließlich sein Leben entscheidend. 1947 lernete er seine spätere Ehefrau Doris kennen. Sie heirateten im Dezember 1951. Bald erblickte Sohn Steffen das Licht der Welt.



Hafen Rostock 1960

Leipziger Frühjahrsmesse 1962

Int. Gartenbau-Ausstellung 1961

Kulturdenkmäler 1961

Landschaften 1961


Ab Oktober 1948 war er bei der SDAG Wismut als Autoschlosser tätig. Seinem Hobby ... und Talent, konnte er nur bedingt nachgehen. Malerei und Grafik schon gar nicht studieren. Stattdessen qualifizierte er sich im Abendstudium zum Industriemeister, um stabil seine Familie ernähren zu können. Parallel leistete er ab Mitte der 1950er Jahre Aufbaustunden für eine Neubauwohnung.

Seine zeichnerische Leidenschaft lebte er mit seinem anderen Hobby – das Sammeln von Briefmarken – zusammen. So schuf er passende Themenblätter zu einzelnen Briefmarkenserien und präsentierte diese an manchen Ausstellungen des DDR-deutschen Philatelistenverbandes. Zwischen 1961 und 1964 entstanden so über 50 solcher Themenblätter, die auch mit Auszeichnungen honoriert wurden.

Neben den Illustrationen schuf er in seiner Freizeit auch Ölbilder.   

Im Kraftfahrzeugreparaturbetrieb arbeitete er bis zum Erreichen des Rentenalters als verantwortlicher Meister.

Danach konnte er durch die Wiedervereinigung Deutschlands noch die halbe Welt bereisen … gemeinsam mit seiner Frau, die ihn bis zum Lebensende begleitete.

Joachim Ottinger verstarb am 6. September 2013 in einem Chemnitzer Krankenhaus.




Weitere Arbeiten von Joachim Ottinger


10. Landwirtschafts-Ausstellung
 der DDR 1962

100 Jahre Dresdner Zoo 1961

Clara Zetkin 1962

Pioniertreffen 1961

Tag der Briefmarke 1961

Tiere 1959

Walter Ullbricht 1961

WM Sportangeln 1961

Zeitungsjunge 1953

Sitting Bull 1953

Unser Steffen 1956

Federzeichnung Schloss Neusorge 1950

Gemälde Sonnenblumen 1954

Gemälde Mallorca 1994


 
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