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DER SCHWEIZER FILM

 
 
Ernst A. Heiniger

Ernst A. Heiniger

1909 - 1993

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Der Fotograf und Filmemacher Ernst Albrecht Heiniger wurde in Engwang geboren. Kaum Erwachsen, ging er auf eigene Faust nach Zürich, wo er als Positiv-Retoucheur arbeitete und so mit der Fotografie in Kontakt kam. Diese Erfahrungen liessen in ihm den Entschluss reifen, selber Fotograf zu werden. Unter anderem führte ihn seine Ausbildung 1932 in die Sowjetunion, wo er den berühmten Regisseur Sergej M. Eisenstein kennenlernte.
So avancierte er bereits in den 30er Jahren zu einem bekannten Fotografen und er veröffentlichte gar erste Fotobücher zu einer Zeit, wo dies noch die Ausnahme war wie "Puszta-Pferde" (36), "Das Fotobuch der Landesausstellung" (39), "Tessin" (41) und "Viertausender" (42).

Bereits in den 40er Jahren war er an ersten Dokumentarfilmen für die PTT beteiligt wie
"Das Telephonkabel" (42), "Der Telephonapparat" (43), "Vom Draht zum Kabel" (44) und "Die Telephonzentrale" (45). Für seine Kameraarbeit an "Sul Bernina" (48) wurde er an der Biennale Venedig ausgezeichnet.

Als er 1952 an der Weltausstellung in Luzern erneut ein Fotobuch mit dem Titel "Masterpieces of Photography" publizierte, sollte dies seinen beruflichen Werdegang entscheidend ändern. Denn kein Geringerer als Walt Disney fiel dieses Buch auf und suchte den Kontakt zum Fotografen. Disney nahm Ernst A. Heiniger unter Vertrag und dieser folgte ihm in die USA. 

Dort realisierte er 
mehrere Filme als Kameramann, Produzent und Drehbuchautor drehen, darunter "Ama Girls" (57), der einen Oscar als bester Dokumentarfilm erhielt und "Grand Canyon" (58), der mit dem Oscar als bester Kurzfilm ausgezeichnet wurde. Beide Filme gelten heute als verschollen.
Sein Ausflug in die USA war aber auch in anderer Hinsicht bedeutend für Ernst A. Heiniger. Er lernte im Hauptsitz von Disney die Angestellte Jean Feaster kennen und die beiden heirateten schliesslich.

Heiniger stellte Disney seine Idee einer 360-Grad-Rundum-Aufnahme vor und dieser war von der Idee begeistert. Doch als Walt Disney 1966 verstarb, versandete auch das Projekt.

In den nächsten Jahren entstanden wenige weitere Dokumentarfilme, für die Heiniger das Drehbuch oder Regie führte. Dazu gehören "The Paper World" (59), "When the Sun Stands High" (61) und danach zurückgekehrt in die Schweiz "Rund um Rad und Schiene" (64) und "Impressionen der Schweiz" (84).

Heiniger selbst hat seine Idee der Rundumaufnahme nie aufgegeben und diese in der Schweiz weiterverfolgt und realisiert. Mit "Rund um Rad und Schiene" (64) entstanden die ersten Panorama-Aufnahmen in der Schweiz. Dafür waren neun Kameras notwendig.
Doch er entwickelte seine Idee weiter und unter dem Namen Swissorama schaffte er es, solche spektakulären Aufnahmen mit nur einer Kamera aufzunehmen. 1984 feierte der erste Swissorama-Film "Impressionen der Schweiz" (84) im neugegründeten Swissorama in Luzern seine Premiere.

Da er sich zu wenig unterstützt fühlte in seinem Heimatland, ging er 1986 zurück in die USA, wo er bei der Firma Iwerks das Swissorama verbesserte und die "Imagine 360" entwickelte. Mit diesem Verfahren entstanden die Dokumentarfilme "Shikoku Alive" (88) und "Destination Berlin" (89).