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Karl Gustav Vollmöller


Foto: Nicola Perscheid (1864-1930)

1878 - 1948

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Der vielseitige Karl Gustav Vollmöller war nicht nur ein Schriftsteller und Drehbuchautor von einigen Filmen sondern er war auch aktiv als Flugzeugkonstrukteur, Archäologe und Politiker nebst anderen Tätigkeiten.

Geboren wurde er in einer gutsituierten Familie. Sein Vater stand einem der grössten europäischen Unternehmen im Textilbereich vor, während sich seine Mutter für die Gleichberechtigung der Frauen einsetzte.

Bereits Mitte der 1890er Jahre schrieb und publizierte Karl Vollmöller erste Gedichte, daneben studierte er Kunst und Malerei sowie Altphilologie.

Nach Abschluss seiner Ausbildung betätigte er sich als Gedichtschreiber für die Zeitschriften "Simpllicissimus" und "Pan".
1897 veröffentlichte er sein erstes Buch mit "Die Sturm- und Drangperiode und der moderne Realismus". Anfangs des 20. Jahrhunderts folgten weitere Arbeiten mit "Parcival - Die frühen Gärten" (02) und "Catherina, Gräfin von Armagnac" (03).
In dieser Zeit war er auch als Archäologe in Griechenland tätig, wo er u.a. mit Wilhelm Dörpfeld zusammenarbeitete.

Der technische Fortschritt faszinierte Karl Vollmöller ebenso wie die Literatur. Bereits ab 1902 war er für mehrere Jahre als Autorennfahrer an Rennen unterwegs und 1908 nahm er an der ersten Rallye teil, die um die ganze Welt führte. Er belegte den 3. Schlussrang.
Auch die Fliegerei übte eine magische Faszination aus. Zusammen mit seinem Bruder, dem Flugzeugkonstrukteur Hans Robert Vollmöller, fertigte er Flugzeuge an.

Die Literatur blieb aber weiterhin ein wichtiger Faktor in seinem Leben und er übersetzte zahlreiche Werke anderer Schriftsteller ins Deutsche.

Ab 1903 war Karl Vollmöller auch eng mit dem Theater verbunden und er schrieb zahlreiche Stücke, die teilweise zu Welterfolgen wurden.
Dazu gehören "Giulia, dia Amerikanerin" (05), "Der deutsche Graf" (06), "Antigone" (06), "Wieland" (11) und vor allem "Das Mirakel" (11), welches in den 20er Jahren als Musical weltweiten Erfolg hatte. Weitere Bühnenstücke folgten mit "Venezianische Abenteuer eines jungen Mannes" (12), "Die Fürstin" (14), "Die Brüder" (15), "Madame d'Ora" (17) und "Onkelchen hat geträumt" (18).

Mit der Verfilmung seines bekannten Bühnenstücks "Miracle" (12) tauchte Karl Vollmöller als Drehbuchautor auch in die Welt des Films ein und er schrieb in den nächsten Jahren die Drehbücher zu "Eine venezianische Nacht" (14), "Der Hermelinmantel" (15), "Catharina - Gräfin von Armagnac" (23), "Inge Larsen" (24), "Lady of the Pavements" (29), den Kultfilm "Der blaue Engel" (30), "Hundert Tage" (35) und "Abrechnung in Shanghai" (48).

Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten zog sich Karl Vollmöller aus Deutschland zurück und lebte mehrheitlich in Italien, Frankreich und den USA, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Den Verlockungen des deutschen Reiches mit lukrativen Ämtern widerstand er ohne Probleme.

Zu Karl Vollmöllers letzten Büchern gehören "Schmutziges Geld" (25), "Acht Mirakel der Heiligen Jungfrau Maria" (28), "The Younger Brother of Christ" (45) und "The Last Miracle" (49).

Karl Vollmöller war mit der Schauspielerin Maria Carmi verheiratet und war zudem mit der Schauspielerin und Tänzerin Lena Amsel liiert.

 
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